Snowman / Stephane
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2025 – Erweiterung des Musikuniversums

Ein weiteres Jahr verging wie im Flug. 2025 war ein Jahr, bei dem musikalisch sehr viel passiert ist. Obwohl ich die Anzahl der Hörer und Follower massiv ausgebaut habe, war es nicht das kreativste Jahr. Hier mein persönlicher Jahresrückblick.

Jahresrückblick

Alle Songs, die ich 2025 veröffentlicht habe

Mein musikalischer Output dieses Jahr war sehr vielseitig und wild. Wer hätte gedacht, dass ich von Deep House zu Metal und dann zu Gospel springe? „Caoineag“ und „Fading Light“ sind innerhalb weniger Tage entstanden. „Nocturnal“, „Aeronaut“, „Midnight“ und „Nightfall“ sind Singles vom Album „Nightflight“, die eigentlich schon 2004 entstanden sind, aber 20 Jahre lang auf Eis lagen (mehr dazu weiter unten). „Dystopia – Remixed“ besteht aus elektronischen Remixes von The Primary Phase Principle und The English Assassin, weil der ursprüngliche Song bereits 2007 erschien. Alle anderen Songs wurden vor vielen Monaten oder sogar Jahren geschrieben. Es hat jedoch gedauert, bis ich die richtigen Personen und die passende Stimmung gefunden habe. Ich kann gerade schwer sagen, welche Zusammenarbeit mit am meisten zugesagt hat, aber ich war sehr froh darüber, dass wir ein paar Metal Songs veröffentlicht haben. „Embrace The Storm“ und „Backwards“ haben dem Publikum sehr zugesagt, während die Texte zu „Into the Abyss“ und „Beneath the Shell“ sehr persönlich wurden. Last but not least, gab es mit „Auf Wiedersehen„, „Carry Me Home“ und „Isn’t it Haunting?“ wieder Popmusik. Ein riesiger Dank geht an alle Beteiligte – Es war mir eine Ehre, mit euch zusammenzuarbeiten.

All releases from 2025
All releases from 2025

Nightflight – A lost album from 2004

Im November 2024 habe ich eine Diskette gefunden, auf der ein Dutzend MIDI-Entwürfe eines unveröffentlichten Albums lagen. Anfangs dachte ich, es wäre eine gute Idee, diese Skizzen zuende zu produzieren, aber ich habe die emotionale Last vollkommen unterschätzt. Es ist sehr herausfordernd, ein Genre zu produzieren, das man selbst nicht mehr hört oder mag. Es hat Monate gedauert, bis ich Abstand nehmen und sagen konnte: Du hast es geschafft – es ist gut geworden – aber nie wieder.

Nadine de Macedo - Nightflight

Mein Album „Nightflight“ wurde richtig gut aufgenommen und vor allem auf YouTube viel gestreamt. Die Bandcamp Listening Party hat sich wie ein echter Meilenstein angefühlt. Ich hätte nie gedacht, dass die Songs jeweils über 500 Plays auf YouTube und Spotify knacken würden. Und auch wenn klar ist, dass die Leute Oldschool-Electro immer noch feiern, musste ich die vielen Anfragen ablehnen, weil ich für mich entschieden habe, mich komplett von elektronischer Musik zurückzuziehen.

Eure Remixe

In diesem Jahresrückblick ist mir klar geworden, dass ich so sehr damit beschäftigt war, Songs zu veröffentlichen und re-releases einzuplanen, dass ich überhaupt keine Zeit hatte, selbst etwas zu remixen. Zum Glück habe ich ein paar tolle Remixe von euch erhalten. Unten findet ihr eine Liste mit Links zu den jeweiligen Plattformen. Hört gerne rein und unterstützt diese Indie Künstler*innen.

Wenn du selbst etwas remixen möchtest, melde dich einfach bei mir. Aktuell kann ich keinen Remix als Single veröffentlichen, aber vielleicht stelle ich 2027 ein weiteres Remix-Album zusammen. Manche Songs wurden außerdem noch nicht re-released, also besteht eine kleine Chance, Teil eines offiziellen Releases zu werden, auch wenn das ursprüngliche Veröffentlichungsdatum zurückdatiert wird.

Nun auf allen Streaming Plattformen!

Wie einige von euch wissen, war ich noch nie ein großer Fan von Streaming. Ich sammle immer noch leidenschaftlich CDs. Wenn es nicht möglich ist, kaufe ich über Bandcamp oder Amazon. Aber je größer meine Social-Media-Reichweite wurde, desto öfter kam die Nachfrage, meine Musik auch auf Streaming-Plattformen zu veröffentlichen. Also habe ich schließlich nachgegeben und die letzten anderthalb Jahre damit verbracht, meinen großen Katalog von YouTube, Bandcamp und SoundCloud auf Apple Music, Spotify, Deezer, Pandora und viele weitere Plattformen zu bringen. Mit Hilfe ein paar Freunden habe ich mehrere Distributoren getestet und letztendlich eine bezahlbare Option gefunden, bei der ich auch meine Mitmusiker*innen korrekt angeben kann. Es war eine Menge arbeit, alte Tracks zu remastern, fehlendes Artwork zu erstellen und Metadaten zu pflegen. Bis zum Ende dieses Jahres ist alles bis einschließlich 2021 auf Streaming Plattformen erhältlich. Vier Alben stehen noch aus und werden für 2026 geplant.

Ende Sommer gab es endlich die ersten Ergebnisse. Ich wurde in Indie Playlists weltweit aufgenommen, hatte über 40 Radio-Plays und habe 50.000 Streams erreicht. Ich investiere immer noch mehr Zeit und Geld, als ich zurückbekomme, aber ich habe ein komplett neues Publikum erreicht. Letztes Jahr hatte ich ungefähr 30 Superfans; inzwischen gibt es einen Kern von rund 100 Hörerinnen auf Spotify, YouTube, SoundCloud und Pandora – plus eine größere Gruppe von 200–500 gelegentlichen Zuhörer*innen. Auch wenn die Kommentare auf YouTube und SoundCloud deutlich weniger geworden sind, konnte ich dafür Airplays in Australien, Kanada und Belgien bekommen. Das nenne ich einen Erfolg!

Die Ergebnisse haben meine Erwartungen übertroffen. Mein einziger Wunsch wäre, dass wieder ein paar mehr Leute auf SoundCloud und YouTube kommentieren, weil diese Plattformen den direkten Austausch viel besser ermöglichen. Falls ihr plant, Spotify zu verlassen, denkt bitte daran, meine Musik auf Qobuz, Apple, Amazon oder Deezer zu hören. Dort könnte ich definitiv noch ein paar Hörer*innen und Playlists gebrauchen.

Bandcamp Abonnement

Ein weiteres großes Thema dieses Jahr war das Bandcamp Abonnement. Zwei Dinge haben mich motiviert, Bandcamp als Fanservice anzubieten: Erstens kosten Distribution und Hosting deutlich mehr, als ich einnehme, zweitens bietet Bandcamp keine technische Lösung für große Diskografien und Projekte mit vielen Kollaborationen (mehr dazu in diesem Artikel). Für eine jährliche Gebühr bekommen Abonnent*innen meine Singles direkt bei Veröffentlichung, plus ein paar B-Sides und unveröffentlichte Remixe. Ich freue mich riesig, dass zwei meiner größten Kosten inzwischen gedeckt sind, es fehlt nicht mehr viel um sie vollständig zu decken. Vielen Dank für eure tatkräftige Unterstützung!

Bandcamp Subscription
Bandcamp Subscription

Indie Musiker*innen gemeinsam mit Mitxoda supporten

Leider muss ich sagen, dass Musik produzieren und veröffentlichen inzwischen viel zu leicht geworden ist. Der Markt wird mit KI-generiertem Müll überschwemmt, und ich habe immer mehr Schwierigkeiten, neue Künstler*innen zu finden, die es wirklich wert sind, gehört und unterstützt zu werden. Dieses Jahr habe ich mich mit dem belgischen Künstler Mitxoda zusammengetan, der den englischsprachigen Indie Music Newsletter „Mitxoda Weekly“ betreibt und außerdem die französischsprachige Radiosendung „Le Salon de Mitxoda“ moderiert, die jeden Freitag um 16 Uhr CEST läuft. Wenn ihr Musik entdecken wollt, die viel zu wenig Plays hat, aber mindestens genauso großartig ist, seid ihr dort genau richtig. Im Newsletter empfehle ich jede Woche eine*n Künstler*in, die oder der sonst in der Masse der Releases untergehen würde. Ich lege einen kurzen Winterschlaf ein, und werde in ein paar Wochen hoffentlich noch mehr interessante Künster*innen und Bands über Mitxodas Newsletter und Social Media vorstellen.

Mitxoda's newsletter and radio show
Mitxoda’s Newsletter und Radio Show

Wenn ihr Musik genauso liebt wie ich, verbringt bitte eure Zeit damit, unabhängige Künstler*innen zu hören. Independent Artists bekommen keinerlei Unterstützung von der Industrie. Es gibt keinen Service, keinen Sponsor und kein Label, das uns bei Aufnahmen, Artwork, Promotion, Playlists, Radioshows oder Booking hilft. Was ich aus diesem Jahresrückblick gelernt habe: Wir machen wirklich alles selbst, und viele von uns zahlen sogar noch Abos, nur damit ihre Musik überhaupt irgendwo zu finden ist. In Zeiten, in denen täglich 100.000 neue Songs erscheinen und man 1.000 Streams braucht, um einen Dollar zu verdienen, zählt jede Form von Unterstüzung. Geht auf Konzerte, kauft Merchandising, nutzt Bandcamp Fridays, added uns auf eure Playlists zwischen eure Lieblingsbands oder schreibt einen Kommentar auf YouTube. Viele Künstler*innen kämpfen, weil sie nicht nur gegen andere Künstler*innen antreten, sondern auch gegen Massen an generiertem Inhalt.

Für mich persönlich bedeutet es mehr, 1 von 1.000 aktiven Hörer*innen zu sein, als 1 von 1.000.000 Personen, die einfach nur mit der Masse schwimmen wollen. Vergesst bitte nicht, dass auch größere Künstler*innen und Idole klein angefangen haben.

Statistiken

Da ich immer noch dabei bin, meine komplette Discographie zu migrieren, verzichte ich dieses Jahr auf ausführliche Statistik. Eines kann ich euch sagen:, „Embrace the Storm„, „Backwards“ und „Caoineag“ waren eure Favoriten dieses Jahres. „Isn’t it Haunting?“ war zum Zeitpunkt der Erhebung noch nicht Teil der Statistik aber sehr gut dabei. Alle drei Songs haben mehr als 1200 Streams auf Spotify erreicht und jeweils über 250 Klicks auf YouTube und SoundCloud bekommen. Danke an alle, die meine Musik gehört und geteilt haben!

SoundCloud Annual - Top Songs
SoundCloud Annual – Top Songs
YouTube Annual - Top Song
YouTube Annual – Top Song
Spotify Wrapped - Top Songs
Spotify Wrapped – Top Songs

Kreative Blockade – Teil III

Wie oben im Jahresrückblick erwähnt, ist das Indie-Künstler*innen-Dasein ein ständiger Kampf gegen Windmühlen wie Social Media und Streaming Diensten. Jetzt, wo KI die Bühne betreten hat, wirkt kreative Arbeit umso absurder. Welchen Sinn hat es, Musik und Kunst zu erschaffen, wenn manche Leute in einer Minute etwas Mittelmäßiges erstellen und veröffentlichen können? Eine Umfrage hat kürzlich ergeben, dass 97% der Grundgesamtheit, menschliche Kunst nicht mehr von KI Kunst unterscheiden kann. Der Kampf gegen diese Technologie kostet unglaublich viel Willenskraft und Durchhaltevermögen. Ich mache schon seit über 20 Jahren Musik, habe Instrumente gelernt und in den mathematischen Untiefen der Signaltheorie gewuselt – Ich kann jetzt nicht einfach aufhören. Ich werde weitermachen, aber im Moment fehlt mir einfach die Lust.

Wenn ihr den Jahresrückblick von Anfang an gelesen habt, merkt ihr, wie sehr ich gerade mit Veröffentlichungen und Papierkram beschäftigt bin. Gleichzeitig habe ich aber mehr als ein Dutzend halbfertige Songs gezählt, die wir in den letzten fünf Jahren geschrieben haben. In der aktuellen Situation macht es keinen Sinn, über neue Kollaborationen oder Songs nachzudenken. Mein Ziel für 2026 ist es, diesen Stapel endlich abzuarbeiten, auch wenn das bedeutet, dass erstmal kein neues Album erscheint. Ich werde damit warten, bis ich eine realistische Einschätzung habe, was alles fertig wird und was nicht. Vielleicht wird in ein paar Wochen oder Monaten mein Gesuch nach Kollaborationen upgedated. Ich halte es für recht wahrscheinlich dass 2027 neue Alben erscheinen werden, weil ich dann endlich weiß, wie viele Songs von welchem Musikstil fertig geworden sind.

Geheime Pläne für nächstes Jahr?

Ich lege aktuell eine Pause im Songwriting und Produktion ein, aber ich bin nicht komplett untätig. Seit Monaten läuft ein ziemlich großes Projekt im Hintergrund. Was es wohl wird?! Wilde Spekulationen sind ausdrücklich erwünscht!

Danke für eure Unterstützung!

Zum Abschluss dieses Jahresrückblicks möchte ich noch einmal allen Personen danken, die meine Musik gestreamt, meine Social-Media-Beiträge gelesen oder kommentiert haben, meine Songs im Radio gespielt, sie in Playlists aufgenommen, mir bei Artwork und Fotos geholfen, die richtigen Worte im richtigen Moment sagten oder einfach nur da waren. Der größte Dank geht an meine Mitmusiker*innen, Abonnent*innen und Radiosender. Ohne euch wäre das alles nicht möglich gewesen!

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